
Therapieangebote
Eltern-Kind-Therapie bei Bindungs-und Regulationsstörungen
bis 4. Lebensjahr
„Wir brauchen vier Umarmungen am Tag, um zu überleben. Wir brauchen acht Umarmungen am Tag, um uns selbst zu versorgen. Wir brauchen zwölf Umarmungen am Tag, um erwachsen zu werden.“ (Virginia Satir)
Bei Säuglingen und Kleinkindern bis ca. vier Jahre biete ich z. B. bei Schrei-, Schlaf-, Ess-, Fütterungs- und Entwicklungsstörungen, aber auch bei frühen Verhaltensauffälligkeiten mit Bindungs- oder Spielstörungen oder psychosomatischen Symptomen, wie z. B. Neurodermitis und Asthma eine Eltern-Kind-Therapie an.
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Kleinkinder können ihre inneren Bedürfnisse, Seinszustände und Ungleichgewichte noch nicht beschreiben oder sich gar wirkungsvoll selbst beruhigen und regulieren. Um sich nach Schwangerschafts- und/oder geburtsbedingten Belastungen wieder körperlich und psychisch gesund weiterentwickeln zu können, brauchen Säuglinge und Kleinkinder entspannte, stabile und liebevolle Bezugspersonen, die Geborgenheit, Herzlichkeit und Orientierung geben können. Wenn die Eltern selbst auch gestresst und belastet sind, kommt es oft zu zunehmend destabilisierenden Bindungsmustern und Symptombildungen bei den Kindern und nicht selten auch bei den Eltern.
Bei einer Eltern-Kind-Therapie kommen alle gemeinsam in die Praxis oder nur die Hauptbezugsperson. Die Aufgabe der Therapie besteht darin, die Kommunikation und Interaktion zwischen dem Kind und seiner/n Bezugsperson/en zu beobachten, zu analysieren und zu übersetzen, um die kindlichen Zustände zu entschlüsseln und eventuelle Beziehungsstörungen aufzudecken. Durch gemeinsame Spielerfahrungen, Lernen am Vorbild und die ressourcenorientierte Selbstreflexion (auch mit Hilfe von Videoaufzeichnungen) lassen sich entspannte neue Erfahrungen mit dem Kind machen. Meist reichen schon wenige Sitzungen, um das Problem zu finden und Lösungen zu erarbeiten und auszuprobieren.
Psychotherapeutische Spieltherapie
ab ca. 3 bis 12 Jahre
„Wenn man genügend spielt, solange man klein ist, trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann!“ (Astrid Lindgren)
Die Spieltherapie gilt als ein psychotherapeutisches Verfahren, welches Kindern über das Spiel die Möglichkeit und den Raum bietet, Unbewusstes, Unverarbeitetes zum Ausdruck zu bringen, eigene Themen und Erfahrungen zu verarbeiten und zu üben, wie eben auch neue Erfahrungen im Umgang mit sich selbst und seinem Beziehungsgegenüber (Therapeutin/Therapeut) zu machen. Wie in einem Spiegel lernt das Kind, sich selbst zu erkennen, ernst genommen, geachtet zu werden, eigene Bedürfnisse und Rechte wahrzunehmen und auszudrücken.
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Da Spielen nicht nur der selbstverständliche Umgang eines Kindes mit sich und seiner Umgebung ist, sondern auch seine Sprache ist, um auszudrücken, was nicht in Worte zu fassen ist, gilt das Spiel als unerlässlicher Bestandteil für die psychotherapeutische Beziehung zum Kind. Vertrauen entsteht im spielerischen Miteinander, wenn das Kind spürt, dass es liebevoll angenommen und ernstgenommen wird und wertfrei spielen und sich zeigen darf. Dann ist es ihm möglich, belastende Erfahrungen, Wünsche, Bedürfnisse, Impulse, Ängste, Konflikte und Traumatisches über Spielmaterialien oder ähnliches zum Ausdruck zu bringen. Gezielte therapeutische Interventionen und die sicherheitsspendende, vertrauensvolle psychotherapeutische Beziehung zum Kind bieten dem Kind Raum, Zeit und Erfahrungsmöglichkeiten bei der Bearbeitung emotionaler Störungen, Traumata, akuten Belastungs-und Anpassungsreaktionen, wie auch neurotischen Störungen.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
bis einschließlich 21. Lebensjahr
„Du bist nicht das, was andere über Dich denken, aber Du bist das, was Du über andere denkst!“ (Buddha)
Grundlage der tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie ist die vertrauensvolle, liebevolle, entwicklungsfördernde, achtungsvolle und Sicherheit bietende Beziehung zwischen dem Kind, dem Jugendlichen oder jungen Erwachsenen und der Therapeutin/dem Therapeuten. Wesentliche Kennzeichen dafür sind Verlässlichkeit, Wertschätzung, Sensibilität, Herzlichkeit, Humor und Klarheit im Umgang miteinander. In der Therapie wird die Symptomatik nicht nur in ihrer Funktionsweise im Hier und Jetzt betrachtet, sondern es geht darum, ihre Symbolik zu erfassen, dahinterstehende Bedeutungen, den subjektiven Sinn für die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verstehen und im Prozess zu klären und zu bearbeiten.
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In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird davon ausgegangen, dass seelisch bedingte Erkrankungen auf ungelöste bewusste oder unbewusste innere Konflikte zurückzuführen sind. Symptome, wie z. B. Ängste, depressive Stimmungen, psychosomatische Störungen oder auch Verhaltensauffälligkeiten, wie z. B. motorische Unruhe, Reizoffenheit oder Grenzenlosigkeit sind oder können Ausdruck von seelischer Not und zugleich missglückten Versuchen der Selbstheilung sein. Es sind Bewältigungsstrategien, mit denen die Kinder und Jugendlichen versuchen, ein inneres und äußeres Gleichgewicht herzustellen, was sich jedoch meist für sie selbst, wie auch ihre Umgebung destruktiv auswirkt. Die altersentsprechende Entwicklung wird blockiert und die Beziehungen werden belastet.
Besondere Bedeutung hat die biographische Entstehung und darauf aufbauende Lern- und Verarbeitungsprozesse, die fehlgeleitete Verhaltensmuster bewirkt und manchmal auch fixiert haben. Die Symptomatik ist in der spezifischen Geschichte des Kindes/Jugendlichen/jungen Erwachsenen (und seines Umfeldes) zu verstehen und entsprechend aufzudecken und zu bearbeiten. Dies bedeutet, dass das Symptom immer an der spezifischen, individuellen Psychodynamik in seiner Funktion als Abwehr- und Bewältigungsmodus zu verstehen ist. Zentraler Ansatz in der psychotherapeutischen Arbeit mit Kindern ist die Spieltherapie, während die Arbeit mit den Jugendlichen gesprächsorientierter verläuft. Die Zusammenarbeit mit den Bezugssystemen des Kindes (Eltern, Großeltern, Kindertagesstätten, Schulen etc.) sind unabdingbar. In der Arbeit mit den Eltern geht es auch darum, eine mögliche transgenerationale Weitergabe von Traumafolgestörungen und Bindungsstörungen mit den Eltern zu thematisieren. Weiter geht es darum, die Bedeutung der Symptomatik für die Beziehungsdynamik im familiären System zu verstehen und darüber hinaus konkrete andere/angemessene Möglichkeiten des Zusammenlebens in der Familie zu entwickeln.
In der psychotherapeutischen Arbeit mit Jugendlichen wird individuell geklärt, inwieweit die Bezugssysteme zur Bearbeitung der Symptomatik mit einbezogen werden müssen oder es in erster Linie um die Loslösung aus den Bezugssystemen geht und damit um die Entwicklung von Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit.
Traumatherapie
1. EMDR
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen bedeutet.
Dr.Francine Shapiro (USA) entwickelte diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit der EMDR-Methode können Traumafolgestörungen bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen behandelt werden.
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Das zugrunde liegende Krankheitsmodell (AIP-Modell) geht davon aus, dass bei einer Störung der Verarbeitung, z. B. durch ein schwer belastendes Erlebnis, dieses Erlebnis und die Erinnerung daran fragmentiert gespeichert und nicht verarbeitet werden kann. Im Alltag kann sich dies so auswirken, dass z. B. durch bestimmte Auslösereize (Trigger) die traumatischen Erfahrungen wieder aktiviert werden, z. B. durch Bilder, Geräusche, Gerüche, Körpererfahrungen o. ä.
Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung der bilateralen Stimulation:
Das Kind/der Jugendliche folgt den Fingerbewegungen der Therapeutin/des Therapeuten mit den Augen, während diese/dieser ihre/seine Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Die Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten. Bei jüngeren Kindern bis hin zu Kindern im Säuglingsalter wird die bilaterale Stimulation taktil über Tapping, d. h. abwechselndes Tippen auf den Handrücken des Kindes oder akustisch mittels Töne über einen Kopfhörer durchgeführt. (Quelle: https://www.emdria.de/emdr/emdr-mit-kindern/ und https://www.emdria.de/emdr/was-ist-ein-trauma/).
Ich beziehe EMDR bei allen Arten von traumatischen Erfahrungen, bei Ängsten, Depressionen, Zwängen, Phobien, Einnässen und anderen schweren Belastungen in meine psychotherapeutische Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ein und erlebe regelmäßig hocherfreuliche Symptomentlastungen und Traumabearbeitungen. Wie nebenbei lernen die Kinder und Jugendlichen Wichtiges über die Verarbeitungsweise ihres Gehirns, werden zu „Spezialisten“ in ihrer Impuls-und Stressbewältigung durch ressourcenstärkende Übungen und es erfolgt eine Sensibilisierung für ihre Gefühle und ihre Körperwahrnehmung.
2. PEP® Klopftechnik nach Dr. Michael Bohne
PEP steht für 'Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie'.
PEP® ist zu einem Teil den bifokal-multisensorischen Interventionstechniken (wie EMDR, EMI, Brainspotting, OEI, etc.) zuzurechnen und u. a. das Resultat der konsequenten prozessorientierten Weiterentwicklung der Klopftechniken aus der sog. energetischen Psychologie (wie z. B. EFT, TFT, EDxTM), die von manchen Menschen auch als Klopftherapie bezeichnet werden. Darüber hinaus stellt PEP eine Kombination von psychodynamischen, systemischen und hypnotherapeutischen Strategien dar. PEP ist eine die Selbstwirksamkeit aktivierende Methode, die sich gut in die allgemeine Psychotherapie, ins Coaching, in die Stressmedizin, in die psychosomatische Grundversorgung und in die Traumatherapie integrieren lässt. (Quelle: https://www.dr-michael-bohne.de/was-ist-pep.html)
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Ob Einschlafschwierigkeiten, Versagensängste, Stress, Aggressionen, traumatische Erlebnisse oder Einnässen – durch die Klopftechnik PEP® können viele stressbedingte Symptome sanft und nachhaltig behandelt werden. Die von Dr. Michael Bohne entwickelte Klopftechnik PEP® kann von Kindern sehr leicht erlernt werden. Mit Hilfe spezieller Atem- und Entspannungsübungen, dem Beklopfen von bis zu 16 Klopfpunkten an den Händen, im Gesicht und am Oberkörper werden im Körper Reaktionen ausgelöst, die Dr. Michael Bohne so beschreibt:
Die Anwendung der Klopftechnik wird von mir gerne bei Stress-Symptomen, Ängsten, Konzentrationsproblemen, Belastungssituationen, Körpersymptomen und bei Konflikten eingesetzt und sorgt für Entlastung, Spaß, Selbstwertstärkung und Selbstkompetenz. Die Einbeziehung der Familien in die Techniken erweist sich als sehr wirksam und entlastend in Konfliktsituationen.
Systemische Paar-und Familientherapie
„Manchmal muss man aus der Rolle fallen, um aus der Falle zu rollen!“ (Virginia Satir)
In der systemischen Familientherapie wird davon ausgegangen, dass ungünstige Beziehungsmuster in einer Familie psychische Symptome, manchmal auch Körpersymptome bei einem oder mehreren Familienmitgliedern auslösen und diese auch aufrechterhalten können. So kann ein Kind zum Symptomträger fehllaufender Beziehungsprozesse in einer Familie werden. Um ein psychisches oder körperliches Symptom zu verändern, müssen daher auch die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern berücksichtigt werden. Probleme oder psychische Symptome werden in der Familientherapie als missglückte Lösungsversuche für zwischenmenschliche Ziele gesehen.
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Ein sehr einleuchtendes Bild für die Wechselwirkungen in einem Familiensystem ist ein sogenanntes „Mobile“:
Wird das Mobile an einer Stelle in Bewegung versetzt, wirkt sich dies auf die anderen Elemente aus. Sie stehen miteinander in Beziehung und jede Veränderung des einen Elements wirkt auf das andere zurück. Das Mobile balanciert sein Gleichgewicht, abhängig von den folgenden Impulsen, wieder aus. Je mehr Teile das Mobile umfasst und je stärker die Außeneinwirkung ist, desto schwieriger sind die Bewegungen vorauszusagen. Dabei kann es auch zu Überraschendem kommen.
Meine Aufgabe als Paar-und Familientherapeutin ist es, mit Ihren Familien oder Ihnen als Paar genau diese Bewegungs- und Beziehungsmuster innerhalb ihrer Beziehungssysteme aufzudecken und gemeinsam lösungs-und ressourcenorientiert bisherige Interaktionsmuster und Vorannahmen in Frage zu stellen, um andere Sichtweisen auszuprobieren und eigene Lösungsstrategien zu finden.
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